Über das Projekt

(Foto: A MONUSCO Peacekeeper patrols along Lake Kivu in Goma, North Kivu. Every day, UN military personnel are on patrol, providing vital security and stability in troubled regions of the Democratic Republic of Congo. Photo MONUSCO/Myriam Asmani)

Projektleitung:Axel Paul

Projektdurchführung: Anne Laube

Laufzeit: 01/2014– 12/2017

Finanziert durch: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)

Seit Jahrzehnten wird das zentralostafrikanische Gebiet der Grossen Seen von Bürgerkriegen erschüttert. Der Schwerpunkt der meisten Analysen liegt auf der Untersuchung der ethnopolitischen und/oder ökonomischen Voraussetzungen und Strukturen der Konflikte. Typisch für die so genannten „neuen Kriege“ im Allgemeinen wie die zentralostafrikanischen (Bürger-)Kriege im Besonderen sind indes extreme Gewalt und Grausamkeit der bewaffneten Gruppen der Zivilbevölkerung gegenüber. Diverse, zumeist quantitative Studien haben das Ausmaß von gezielt an Zivilisten verübter, einseitiger Gewalt aus einer allgemeinen Logik innerstaatlicher Kriege heraus zu verstehen versucht. Die vorliegenden Arbeiten erklären jedoch nicht, warum und wie die Gewalt nichtstaatlicher Gruppen gegen Nichtkombattanten regelmäßig in Gewaltexzesse umschlägt. Es ist darum notwendig, die bisherigen in der Hauptsache makrosoziologischen Arbeiten durch weitere mikro- und mesosoziologische, auf das lokale Gewaltgeschehen konzentrierte qualitative Studien zu ergänzen und insbesondere die kollektiven Akteure in den Blick zu nehmen. Das Forschungsprojekt untersuchte beispielhaft die Organisation von Gewalt und Grausamkeit im Gewalthandeln der Lord's Resistance Army.

Ausgewählte Publikationen

Laube, A. (2018) Leading Violent Lives. On Everyday Life and its Organization in the Lord’s Resistance Army. Dissertation Universität Basel, Publikation .

Paul, A. und Laube, A. (2015) „Gewaltzwang. Geschichte, Krieg und Organisation der Lord‘s Resistance Army“, in: WestEnd 12(2), S. 3-30.