Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Nachtwey
Projektbearbeitung: Mirela Ivanova, Helene Thaa
in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Friedericke Hardering und Felix Nickel (beide FH Münster)
Projektlaufzeit: 1.9.2019-31.8.2023
Finanziert durch: Schweizer Nationalfonds (SNF)
SNF-ID: 100019E_183669

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines empirisch fundierten Konzeptes digitaler Entfremdung in der Arbeit. Gefragt wird, inwieweit die digitale Arbeit verschiedener Berufsgruppen im Dienstleistungssektor mit spezifischen Entfremdungserfahrungen einhergehen, und welche Bemühungen der Aneignung von Arbeit seitens der Beschäftigten sich finden lassen. Dazu wird ein neuartiger Zugang der Erschließung subjektiver Entfremdungserfahrungen genutzt. Die Untersuchung zielt darauf, Einblicke in die Erfahrungswelten von Beschäftigtengruppen unterschiedlicher Qualifikationsniveaus zu erlangen, um Deutungen und Umgangsweisen mit Entfremdungspotenzialen in der digitalen Arbeitswelt nachvollziehen zu können. Dadurch kann ein gehaltvoller Begriff digitaler Entfremdung entwickelt werden, welcher an die Erfahrungen von Beschäftigten anschließt und die Untersuchung von anderen Leidenserfahrungen in der Arbeit ergänzt. Zentral ist zudem die Entwicklung eines Verständnisses digitaler Entfremdung, welches eine technikdeterministische Perspektive vermeidet, sondern digitale Technologien als strukturierend, aber nicht determinierend fasst. Durch den innovativen Ansatz der empirischen Entfremdungsforschung werden über die engere soziologische Diskussion hinaus auch Erkenntnisgewinne für die philosophische und psychologische Entfremdungsforschung generiert.

Publikationen aus dem Projekt: