Über das Forschungsprojekt

Seit Mitte 2018 entstanden weltweit Jugendbewegungen unter dem Motto Fridays for Future, die für einen starken Klimaschutz angesichts des globalen Klimawandels protestierten. In der Schweiz wird diese Bewegung insbesondere vom «Klimastreik» getragen, aus dem seither verschiedenste Aktionen und Kampagnen hervorgingen und weiterhin geplant werden. Das Ziel der Studie ist es, den persönlichen und politischen Hintergrund derjenigen Personen zu erheben, die sich der Bewegung zugehörig fühlen und so einen empirischen Überblick über die Zusammensetzung, Formierung und die politischen Stossrichtungen der Bewegung zu ermöglichen.

Methoden

Um einen umfassen Überblick über die Bewegung gewinnen, wird im Forschungsprojekt ein empirischer Ansatz (Mixed-Methods) verfolgt. Die Studie besteht aus zwei Teilen:

  •  Quantitative Online-Umfrage: Der erste Teil bildet eine quantitative Online-Umfrage, die durch möglichst viele Aktivist*innen des Klimastreiks ausgefüllt werden soll. Der Feldzugang erfolgt dabei über ein bereits in einer vorherigen Studie (Nachtwey et al. 2020) erprobtes Verfahren, bei dem die Online-Befragung in den Social-Media-Kanälen der Bewegung verbreitet wird. Dieses Vorgehen hat keinen Anspruch auf Repräsentativität, bringt jedoch aussagekräftige Ergebnisse zutage. Der Fragebogen orientiert sich an bereits bestehender Erhebungen zu Fridays For Future und umfasst Fragen über sozio-demographische Attribute der Teilnehmer*innen, sowie deren Motivation, Überzeugungen und persönliche Meinung.
  • Qualitative Interviews: Der zweite Teil der Studie fusst auf qualitativen Methoden. Mittels 15 vertiefenden qualitativen Interviews sollen dabei einzelne Aspekte der politischen Orientierung der Aktivist*innen vertieft werden. Dabei geht es insbesondere um Fragen der Aktionsformen und der Verortung im politischen Diskurs der Schweiz. Die Befragten werden dabei so ausgewählt, dass sie die Heterogenität sowie die verschiedenen Kampagnen und Orientierungen im Klimastreik abdecken. Die Interviews werden problemzentriert und nur wenig strukturiert mittels Leitfaden geführt und dabei aufgenommen. Gemäß den Standards qualitativer Sozialforschung werden die Interviews in der Transkription strikt anonymisiert, das heißt, die Identität der Befragten ist im Nachhinein nicht festzustellen.

Falls Sie selber im Klimastreik aktiv sind und gerne an der Umfrage oder an einem qualitativen Interview teilnehmen möchten, können Sie sich unter forschung-soziologie@clutterunibas.ch melden.

Hintergrund der Untersuchung

Es handelt sich um ein Forschungsprojekt am Institut für Soziologie an der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Dr. Iljana Schubert, Dr. Annika Sohre und Dr. Simon Schaupp. Finanziert wird das Projekt von der Stiftung Anny Klawa-Morf (https://anny-klawa-morf.ch/). Das Projekt ist am Arbeitsbereich von Prof. Dr. Oliver Nachtwey angesiedelt. Die erhobenen Daten werden nur für wissenschaftliche Zwecke verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Die Forschung folgt strengsten Kriterien des Datenschutzes.